Mit weniger Wörtern schneller zum Ziel

Vielleicht kennen Sie das: Sie haben ein Anliegen, bei dem Sie auf Unterstützung Ihrer Kollegen angewiesen sind. Sie erklären genau und umfangreich die Hintergründe, werben um Verständnis, legen Ihren Standpunkt dar, zeigen Verständnis für eventuelle Widersprüche, fragen nach und erreichen: Nichts. Oder viel weniger, als Sie eigentlich hofften.

Das ist sehr anstrengend und frustrierend.

Vielleicht vernebeln Ihre ganzen Bemühungen die Klarheit Ihrer Botschaft?

Versuchen Sie mal für sich, Ihre Kernaussage in 1-2 knappe Sätze zu packen. Also statt:“ Ich würde gerne das und das machen, dafür brauche ich den Raum, der steht aber voller Tische, ich kann die alleine nicht wegräumen, das sind wirklich viele, schwere Tische und da hab ich überlegt, man könnte vielleicht, ich hoffe, Sie verstehen das, aber wenn nicht, dann könnte man vielleicht…usw.“

„Die Tische müssen weg. Bitte informieren Sie das Gebäudemanagement.“

Ja, das klingt härter, aber vor allem wesentlich klarer. Zwischen diesen beiden Varianten haben Sie jede Menge Spielraum, um eine situativ angemessene Form zu finden.

Mit den guten Vorsätzen ist das so eine Sache…

„Ach ja, EIGENTLICH wollte ich im neuen Jahr endlich mal meinen Schreibtisch aufräumen, mehr Sport treiben, schlagfertiger werden. Das ist mir wichtig. Aber ich mache es nicht.“

Warum ist das so?

Vorausgesetzt, Sie haben schon den passenden Weg gefunden, um Ihre Vorhaben umzusetzen, gibt es in der Regel nur einen Grund, warum Sie es doch nicht tun:

Sie haben Ihren ersten Schritt zu groß gewählt:

Wenn schon aufräumen, dann alles auf einmal, wenn schon Sport, dann jeden Tag, wenn schon schlagfertig, dann auch originell. Damit ist die Frustration vorprogrammiert.

Nehmen Sie sich nur eine Schublade vor, einmal pro Woche Sport, legen Sie sich eine kleine, banale Erwiderung zurecht, die Sie bei Bedarf anwenden können. Alles andere kommt nach.

Kleine Brötchen backen. Aber jeden Tag frische.

Was der Weihnachtsbaum für Ihre Atmung tun kann (und das zu jeder Jahreszeit) ;)

Stellen Sie sich vor, Sie stehen vor einem großen, schönen Weihnachtsbaum mit vielen brennenden (echten!) Kerzen darauf. Machen Sie sich daran, diese Kerzen in aller Ruhe eine nach der anderen auszublasen. Nutzen Sie hierfür ein kleines, präzises „pf“. Wenn Sie dabei Ihre Hände in die Taille legen, spüren Sie sogar, wie sich Ihr Zwerchfelle für jedes „pf“ leicht anspannt (es zuckt jedesmal ein bisschen unter Ihren Händen).

Gehen wir von insgesamt 30 Kerzen aus.

Wenn Sie fertig sind, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie für jede Kerze wieder genügend Luft zur Verfügung hatten.

Ihr Zwerchfell hat nämlich nach jedem Pusten ganz von allein die abgegebene Luft wieder aufgefüllt! Diesen Effekt können Sie auch auf’s Sprechen übertragen. So geraten Sie nicht außer Atem.

Meine Lieblingsregel für erfolgreiches Sprechen!?

„Kenne die Regeln und brich sie, wenn es der Sachen dient!“ : )

Wie andere Sie hören

Viele Menschen sind überrascht, wie ihre Stimme klingt, wenn sie sie zum ersten Mal als Aufnahme hören. Der Grund dafür liegt darin, dass wir uns selbst während wir sprechen akustisch anders wahrnehmen, als unsere Zuhörer das tun. Die Zuhörer hören uns ausschließlich über die Schallwellen, wir als Sprechende hören zusätzlich noch Schwingungen über die sogenannte Knochenleitung. Und die transportiert überwiegend tiefere Töne.

So finden Sie heraus, wie andere Ihre Stimme hören:

Legen Sie sich während des Sprechens beide Hände so neben die Ohren, dass die kleinen Finger vor den Ohren am Kopf anliegen und die Handflächen nach hinten zeigen.

Sie werden feststellen, dass sich dadurch der Klang, den Sie von Ihrer Stimme wahrnehmen, verändert. Sie hören sich nun so, wie auch Ihre Zuhörer es tun (aber am besten machen Sie dieses kleine Experiment ohne Zuhörer, es könnte sie etwas verwirren ;-)).

Ich weiß nicht, was ich mit meinen Händen machen soll…

Kennst du diese Erfahrung auch? Bestimmt!

Wir alle gestikulieren beim Sprechen. Mal mehr, mal weniger. Und vor allem: Ganz unbewusst. Läuft.

Das ändert sich schlagartig, wenn wir eine Präsentation oder eine Rede halten. Dann fällt die Gestik auf einmal dem Totstellreflex zum Opfer. Die Arme hängen schlapp und schwer runter, jede Bewegung scheint komplett unmöglich. Dann helfen wir uns, indem wir die Hände dauerhaft in den Hosentaschen versenken, hinter dem Rücken verstecken oder ineinander krallen. Das ist schlecht für dein Wohlbefinden und schlecht für deine Souveränität.

Aber wie kannst du deine Gestik wieder zum Leben erwecken!?

Mit dem Sandwich-Trick!

Wenn du beginnst zu sprechen, winkelst du deine Unterarme um 90 Grad an, Handflächen zeigen entspannt nach vorne oben. Stell dir vor, auf jeder Hand liegt ein köstliches Sandwich, das du einladend deinen Zuhörern anbietest. Mal mit der linken Hand, mal mit der rechten. In einer fließenden, entspannten Bewegung. Und nach ein paar Mal wirst du merken, wie deine eigenen Gestik ganz von allein wieder zu dir zurückkommt.

Die Macht der Pause

Was tun Sie, wenn Sie andere unbedingt überzeugen wollen?

Vielleicht geht es Ihnen wie vielen anderen auch: Sie bringen möglichst viele gute Argumente in kurzer Zeit, sprechen schneller als sonst und sicherheitshalber auch noch ein bisschen lauter und höher.

Aber der Erfolg Ihrer Bemühungen hält sich in Grenzen?

Das könnte daran liegen, dass Sie zu wenige Sprechpausen einlegen. Pausen bewirken, dass sich das, was Sie gerade gesagt haben, in den Köpfen Ihrer Zuhörer verankern kann. Erst in der Pause entfaltet das Gesagte seine volle Wirkung. So entstehen Bilder. So bekommt Ihre Aussage Bedeutung.

Aktivierend Sprechen

Wer spricht, will in der Regel etwas bewirken, etwas bewegen.

Das gelingt am besten, wenn Sie Ihrer Stimme erlauben, sich zu bewegen.

Das heißt also, raus aus der monotonen Sprechmelodie und übungshalber einfach mal die Höhen und Tiefen übertreiben. Vielleicht haben Sie Kinder, denen Sie etwas vorlesen. Das ist eine großartige Gelegenheit zu üben. Oder Sie hören sich bewusst ein paar Werbespots an und ahmen die SprecherInnen nach. Dabei finden Sie heraus, wie man z.B. Begeisterung oder Bedeutung hörbar machen kann. Übertragen Sie diese Sprecherfahrung (in geringerer Dosierung ;-)) in Ihrer Alltag.

Das klingt gut!

Sprache besteht aus Konsonanten und Vokalen. Die Konsonanten geben dem Sprechen die Form, die Vokale geben dem Sprechen den Klang.

Wenn Sie die Tragfähigkeit und den Klang Ihrer Stimme steigern möchten, kommt es also auf die Vokale an:

Sprechen Sie ein paar Sätze (z.B. eine typische Begrüßung), indem Sie zunächst die Konsonanten stark betonen. Dabei werden Sie feststellen, dass Ihr Sprechen eher hart und gepresst klingt.

Dann sprechen Sie die gleichen Sätze, indem Sie bei allen Vokalen den Unterkiefer so weit wie möglich öffnen. Sie werden hören, dass Ihre Stimme nun viel offener und elastischer klingt und den Raum bis in die letzte Ecke füllen kann.

Sprechen heißt ausatmen.

„Ja klar!“, werden Sie jetzt vielleicht denken. Und natürlich atmen wir alle beim Sprechen aus. Aber viele Menschen halten gleichzeitig tendenziell die Luft an. Der Vorteil ist, dass Sie so beim Sprechen sehr wenig Luft verbrauchen. Allerdings ist auch der Stimmklang reduziert, die Stimme klingt eng, leise und hat wenig Tragfähigkeit. Auf der Wirkungsebene erzielen Sie so eher einen zurückgezogenen, wenig überzeugenden Eindruck.

Wenn Sie das ändern möchten, kann Ihnen folgende Übung dabei helfen:

Machen Sie beim Ausatmen ein entspanntes, wohliges „mmhhh“, einige Male hintereinander. Dann schließen Sie an das „mmhhh“ direkt ein Wort an, ohne Innehalten. Achten Sie dabei darauf, dass der Hals ganz weit auf bleibt.

Außerdem hilft es im Alltag hervorragend, wenn Sie einfach zwischendurch darauf achten, dass Sie regelmäßig und entspannt ein- und ausatmen.

„Wenn du immer wieder das tust, was du immer schon getan hast, dann wirst du immer wieder das bekommen, was du immer schon bekommen hast. Wenn du etwas anderes haben willst, mußt du etwas anderes tun! Und wenn das, was du tust, dich nicht weiterbringt, dann tu etwas völlig anderes – statt mehr vom gleichen Falschen!“ Paul Watzlawick

Wenn es in Ihrer Kommunikation immer wieder an der gleichen Stelle klemmt, lohnt es sich unbedingt, einen kleinen Aspekt zu verändern, um den Prozess wieder in Gang zu bringen.

Einfach mal ausprobieren!

„Wenn ich nur darf, wenn ich soll, und nie kann, wenn ich will, dann mag ich auch nicht, wenn ich muss. Wenn ich aber darf, wenn ich will, dann mag ich auch, wenn ich soll, und dann kann ich auch, wenn ich muss.“

Dieser Ausspruch macht deutlich, was geschieht, wenn wir eine bestimmte Wortart zu häufig verwenden: ZWANGwörter.

Meist gehen wir ganz unbewusst damit um.

„Ich MUSS arbeiten, ich MUSS zur Sitzung, ich MUSS noch einkaufen.“

Klar, machmal müssen wir ja tatsächlich etwas Bestimmtes tun. Und die Alternative ist dann sicher nicht, statt „müssen“ einfach „dürfen“ zu sagen. Aber je häufiger wir Wörter wie „müssen“ oder „sollen“ benutzen, desto stärker erleben wir uns als fremdbestimmt und strahlen das auch auf andere aus. Gehen Sie also bewusst sparsam mit diesen Wörter um.

Sagen Sie z.B. statt „Ich MUSS zur Sitzung“ einfach „Ich gehe zur Sitzung“. Dann handelt es sich nicht mehr um einen Zwang sondern um eine Tatsache.

„Manchmal hab‘ ich…äh..Dingens…äh, ach ja!…WORTFINDUNGSSTÖRUNGEN! Genau!“

Ja, das kann vorkommen, ist aber leicht zu beheben.

Am häufigsten passiert das, wenn Sie sich beim Sprechen zu sehr beobachten. Wenn Sie die Wörter, die Ihnen spontan einfallen, ständig zensieren, weil Sie sie für nicht schön genug, für nicht treffend genug oder für nicht diplomatisch genug halten.

Dann gerät Ihr Sprachzentrum ins Stocken und damit auch Ihr Sprechen.

Probieren Sie also Ihre Rede einfach mal vorher aus und sprechen Sie ohne innere Zensur. Wenn Sie das Ganze aufnehmen, können Sie hinterher gut beurteilen, welche Wörter Sie tatsächlich besser nicht sagen sollten.

Vermutlich werden Sie staunen, wie wenige es sind.

Das habe ich doch gesagt!

Bestimmt haben Sie das. Das heißt aber nicht unbedingt, dass Sie auch verstanden wurden.

Wir alle haben ja ständig 1000 Dinge im Kopf und das führt schon mal dazu, dass in der Kommunikation manches auf der Strecke bleibt.

Die Faustregel lautet:

Gesagt ist noch nicht gehört.

Gehört ist noch nicht verstanden.

Verstanden ist noch nicht einverstanden.

Einverstanden ist noch nicht getan.

Wenn sie also den Eindruck haben, dass Ihre Ansage keine Wirkung zeigt, dann finden Sie heraus, an welcher Stelle das Leck ist und handeln Sie entsprechend.

Viel Erfolg!

Ähm…ähh….

Nur eine durchgehend flüssige Rede ist eine gute Rede. Denkt man. Stimmt aber nicht.

Klar, wenn Sie in jedem Satz ein „ähm“ oder eine Verzögerung haben, wird das schnell nervig. Aber es ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass gelegentliche, kleine Verzögerungen beim Sprechen die Aufmerksamkeit der Zuhörer erhöhen.

Warum?

Wenn Sie vor einem Wort kurz innehalten, es nochmal überdenken, gehen Ihre Zuhörer davon aus, dass Sie etwas Besonderes zu sagen haben. Etwas, das es wert ist, treffend formuliert zu werden. Sie sind also Ihren Inhalten zugewandt und ganz bei der Sache. Das überträgt sich auf Ihr Publikum.

Der ABER-Zauber.

ABER ist ein tolles Wort.
Es sorgt dafür, dass das, was Sie nach dem ABER sagen, größere Macht hat, als das, was Sie davor gesagt haben. Der Grund dafür ist simpel: Die Chronologie. Das, was Sie zuletzt sagen, ist einfach aktueller als das davor.

Überlegen sie also, was Ihnen gerade wichtig ist und was Sie erreichen wollen. Sprechen Sie die folgenden Sätze, deren Inhalt vollkommen indentisch ist: 1. „Ich glaube, dass Sie das schaffen, ABER es wird schwer.“ 2. „Es wird schwer, ABER ich glaube, dass Sie das schaffen.“ Merken Sie was?

Einen Standpunkt vertreten.

In der Regel meinen wir das inhaltlich, aber eigentlich ist das ein räumlich-körperlicher Begriff. Er weist darauf hin, dass ein guter Stand dabei hilft, Inhalte gut zu kommunizieren.

So finden Sie Ihren guten Stand-Punkt:

Stehen Sie ungefähr hüftbreit und parallel und drücken Sie die Beine durch. Dann lösen Sie langsam die Spannung in den Beinen, bis Ihre Kniescheiben wieder ein Stückchen runterrutschen. Jetzt sind Ihre Beine immer noch gerade, aber nicht mehr durchgedrückt. Nicht fest, sondern flexibel. Genau wie Ihr Denken.

Inspiration.

Ausatmen – Pause – Einatmen. Das Fachwort für Einatmen ist Inspiration.

Inspiration kommt, wenn wir nichts müssen, nichts sollen, nichts wollen. Stattdessen: Sein – Lassen – Tun.

Ich wünsche Ihnen allen eine geruhsame, inspirierende Sommerpause!

Reden fängt mit Zuhören an.

Sie haben ein wichtiges Telefonat vor sich, auf das Sie sich gut vorbereitet haben. Sie kennen Ihr Ziel, Ihre Argumente sind stichhaltig und der Aufbau logisch. Und dennoch scheitern Sie in diesem Gespräch. Warum?

Meist liegt es daran, dass Sie so sehr auf das Inhaltliche fokussiert sind, dass Sie Ihren Gesprächspartner vollkommen aus den Augen verlieren. Dabei können Sie schon an der Art, wie er seinen Namen sagt, erkennen, dass er gerade total gestresst ist.

Fahren Sie Ihre Antennen aus. Seien Sie im Wortsinne „hellhörig“. Dann spüren Sie sofort, in welcher Verfassung Ihr Gegenüber ist und können entsprechend agieren.

Sprechen ist kein Tauchgang.

Deshalb ist es keine gute Idee, vor dem Sprechen erstmal ganz tief Luft zu holen und dann loszulegen.
Denn damit setzen Sie Ihre Stimme im wahrsten Sinne des Wortes unter Druck. Dadurch wird sie höher, verliert an Resonanz und klingt gestresst.

Atmen Sie also lieber ganz entspannt ein und nutzen Sie die Sinnpausen in Ihrer Rede, um zwischendurch wieder etwas Luft aufzufüllen.

Kommen Sie zum Punkt!

Das meine ich wörtlich.
Wenn Sie Ihre Inhalte aneinanderreihen, als sei Ihre gesamte Rede ein einziger langer Satz, passiert Folgendes: Ihre Stimme wird immer höher, die Atmung gerät aus dem Lot, Sie haben keine Struktur mehr, niemand kann Ihnen folgen.

Machen Sie mal ein paar Pausen. Gehen Sie manchmal am Satzende mit der Stimme runter. Benutzen Sie weniger Wörter. Damit geben Sie Ihren Zuhörern die Chance, das, was Sie sagen, zu verarbeiten. Das ist für alle Beteiligten sehr angenehm!

Der letzte Eindruck bleibt.

„Ja,…das war’s jetzt eigentlich erstmal… soweit von meiner Seite…“

Wenn Sie Ihre Rede so indifferent auslaufen lassen, schaden Sie damit rückwirkend Ihrer gesamten Präsentation. Denn Sie hinterlassen Ihre Zuhörer in einer Ratlosigkeit, für die man Sie verantwortlich macht. Egal, wie gut Ihr Vortrag war.

Sorgen Sie also für ein klares Ende. Das kann eine Zusammenfassung sein, ein Ausblick, ein Appell. Am besten mit ein bisschen Leichtigkeit und Humor. So behält man Sie lange in guter Erinnerung.

Der erste Eindruck zählt.

Wenn Sie anfangen zu sprechen, entscheiden Ihre Zuhörer in Sekundenbruchteilen über Ihre Wirkung.

Vermeiden Sie einen Anfang, den wir alle schon 1000-fach gehört haben: „Guten Tag, mein Name ist…, ich freue mich sehr, Sie hier begrüßen zu dürfen…“ Das ist für unser Gehirn nämlich ein echter Abschaltfaktor.

Natürlich sollen Ihre Zuhörer wissen, wer Sie sind und was Sie können. Das verankert sich aber viel besser, wenn Sie einen überraschenden Einstieg wählen. Das kann eine kleine, persönliche Anekdote sein, ein Bezug zur allgemeinen Situation, eine scherzhafte Bemerkung. Oder Sie warten, bis 2 Sekunden völlige Stille herrscht. So gewinnen Sie die gesammelte Aufmerksamkeit.

Sprechen heißt antworten.

Wenn Sie gelegentlich Reden mit Skript halten, ist dieser Leitsatz Gold wert.

Die Gefahr, dass Ihre Rede abgelesen und wenig ansprechend klingt, ist nämlich ziemlich groß.

Das bekommen Sie in den Griff, wenn Sie sich bei jedem Satz klarmachen: Alles, was Sie sagen, ist eine Antwort auf eine Frage, die Ihre Zuhörer haben könnten. Dadurch kommen Sie von ganz allein wieder in Kontakt mit Ihrem Publikum. Und Ihre Rede wird das, was sie sein soll: Ein Dialog.

Räuspern

Räuspern ist eine tolle Sache, eine natürliche Reinigungsfunktion des Körpers.

Wenn Sie z.B. den berühmten Krümel in der Tröte haben, oder eine dicke Erkältung, ist Räuspern das Mittel der Wahl.

Wenn Sie aber vor dem Sprechen einfach nochmal prophylaktisch durchwischen wollen und deshalb räuspern, sollten Sie sich das abgewöhnen. Denn Räuspern produziert Schleim auf den Stimmbändern. Und der macht sich durch einen belegten Stimmklang bemerkbar und provoziert meist noch weitere Räusperer.

Sorgen Sie besser im Vorfeld dafür, dass Ihr Wasserhaushalt stimmt und trinken Sie kurz vor dem Sprechen zusätzlich noch einen Schluck Wasser.

Eine falsche Betonung ist ein nicht gedachter Gedanke.

Eigentlich ist es selbstverständlich, dass wir wissen, was wir sagen. Eigentlich. Denn sobald ein Skript oder ein Redekonzept im Spiel ist, sieht das oft ganz anders aus. Da machen die Betonungen manchmal, was sie wollen und entstellen den Sinn.
Damit Sie wieder selbst bestimmen, wo eine Betonung stattfindet, sprechen Sie einige Male den Satz: „Ich glaube, dass Sie das schaffen.“ Betonen Sie dabei immer ein anderes Wort und nehmen Sie bewusst wahr wie sich der Sinn des Satzes verändert. Also: „ICH glaube, dass Sie das schaffen.“ „Ich GLAUBE, dass Sie…“ „Ich glaube, DASS Sie…“ usw.

Wie wirkt Ihr Sprechen eigentlich auf andere??

Die eigene Wirkung einschätzen zu können ist äußerst hifreich. Fragen Sie also 3 Menschen aus Ihrem Umfeld nach deren Wahrnehmung und bitten Sie sie um ein Feedback. Klar, konkret und konstruktiv soll es sein. Nehmen Sie Ihr eigenes Sprechen auf – z.B. mit dem Handy – und vergleichen Sie Ihre Wahrnehmnung mit der der anderen. Arbeiten Sie an dem, was Ihnen sinnvoll erscheint.

Warum machen die nicht, was ich sage!?

Weil der Ton die Musik macht. Wenn nämlich das, was Sie sagen, nicht zu dem passt, was Ihre Stimme und Ihre Körpersprache ausdrücken, schenkt man Ihren Worten keinen Glauben. Nehmen Sie also Ihren Stimmklang und Ihren Körperausdruck bewusst wahr und sorgen Sie für Kongruenz.

Da bleibt mir die Luft weg!

Wenn Sie dieses Gefühl kennen, hilft die Bauchatmung, d.h. der Bauch wird dicker, wenn Sie einatmen. Genau wie beim Luftballon, der weitet sich auch, wenn er aufgepumpt wird.

Legen Sie eine Hand auf den Bauch und lassen Sie durch die leicht gespitzten Lippen die Luft einströmen, dabei wölbt sich der Bauch nach außen.
Dann lassen Sie die Luft wieder raus und der Bauch wird wieder flacher. Eine Minute reicht schon.

Die Bauchatmung ist übrigens hervorragend zum Entstressen geeignet!

Zu hohe Stimmen wirken oft unsicher. So finde Sie zu Ihrer natürlichen Stimmlage zurück:

  1. Summen Sie ein paar Mal ein dunkles, wohliges „mmmhhh“ und denken Sie dabei an was Leckeres. Spüren Sie dabei die leichten Vibrationen im Brustkorb. Sprechen Sie dann ein paar Sätze in diesem „Brustton der Überzeugung.
  2. Lesen Sie einen Text. Beginnen Sie jeden Satz in der Stimmlage, in der Sie den vorigen Satz beendet haben. Und schon klingt die Stimme tiefer.
  3. Sagen Sie einige Male möglichst gelangweilt „Och nööö…“. Dabei rutscht die Stimme automatisch nach unten. Suchen Sie diese Lage immer wieder auf.

Drei Tricks für mehr Überzeugungskraft:

  1. Stellen Sie weniger Fragen. Also nicht:“ Können Sie mir bitte die Unterlagen raussuchen?“ sondern: „Bitte suchen Sie mir die Unterlagen raus.“
  2. Gehen Sie sparsam mit Wörtern wie „vielleicht“, „ganz kurz“, „möglicherweise“ usw. um. Die nehmen Ihrer Rede die Kraft.
  3. Halten Sie Blickkontakt beim Sprechen.

Gut verständlich sprechen mit Maske.

Das ist wirklich eine kleine Herausforderung : )
Mit der 30-20-10-Formel klappt es aber in der Regel sehr gut.
Machen Sie sich kurz bewusst, wie laut und wie deutlich Sie normalerweise ohne Maske sprechen und wie Sie dabei Ihre Körpersprache (Mimik und Gestik) nutzen. Wenn Sie beim Sprechen eine Maske tragen und trotzdem auf Anhieb verstanden werden wollen, verstärken Sie die Intensitäten wie folgt:

  1. Lautstärke + 30%
  2. Deutlichkeit + 20%
  3. Körpersprache + 10%

Bleiben Sie gesund!

Gekonnt kontern.

Sie haben da diesen Menschen in Ihrer Umgebung, der gerne vor versammelter Mannschaft Scherze auf Ihre Kosten macht oder Sie provoziert?
Ihnen fällt immer erst hinterher ein, was Sie hätten antworten können?
Hier kommen meine drei Top-Tipps mit Erfolgsgarantie:

  1. Schweigen – und dabei den anderen mit dem Blick fixieren, bis er unruhig wird. Der Effekt ist großartig!
  2. Trocken antworten mit:“Ja, XY, der war’s jetzt.“
  3. Bei ganz Hartnäckigen reagieren Sie mit einem nachdenklichen:“ Ich frage mich gerade, was hier das Problem ist: Ihre Äußerung oder Sie.“

Keiner versteht mich!

Vielleicht sollten Sie versuchen, ein bisschen deutlicher zu sprechen?
Diese Übung hilft Ihnen dabei:
Legen Sie das mittlere Gelenk Ihres Daumens an die Unterkante der oberen Schneidezähne. Der Daumen ragt jetzt etwa zur Hälfte in den Mundraum, der Unterkiefer bleibt frei beweglich.

Sprechen Sie jetzt einen beliebigen Text so deutlich wie möglich (ja, das ist nicht leicht und klingt ziemlich…merkwürdig).
Dann nehmen Sie den Daumen wieder aus dem Mund und sprechen den gleichen Text nochmal.
Na, merken Sie was? Genau! Auf einmal geht’s ganz leicht…

Erkältet und trotzdem gut bei Stimme

  1. Trinken, trinken und nochmals trinken! Super ist natürlich Kräutertee (kein Kamillentee, der trocknet aus) und viel Wasser.
  2. Flüstern ist keine gute Idee, es belastet die Stimme. Besser ist es, entspannt und nicht zu laut zu sprechen.
  3. Milde(!) Halsbonbons helfen ebenfalls.

Gute Vorbereitung ist alles, auch beim Sprechen!

Und das Beste: Man kann sie ganz einfach in den Alltag einbauen (Mitbewohner sollten vielleicht vorher informiert werden ;-)).

  1. Nach dem Aufstehen: Kräftig recken, strecken, gähnen.
  2. Beim Frühstück: Wohlig kauen und genussvoll mit der Stimme hoch und runter rutschen (mmmh, lecker!).
  3. Im Auto: Aktivieren Sie Ihren Stimm-Motor, indem Sie die Lippen flattern lassen. Auch dabei gleitet die Stimme entspannt auf und ab.

Entspannt im Advent? Gerne!

Dabei hilft die Wechselatmung:

Halten Sie sich mit einem Finger das rechte Nasenloch zu und atmen Sie durch das linke Nasenloch ganz ruhig aus und wieder ein.

Dann halten Sie das linke Nasenloch zu und atmen Sie durch das rechte Nasenloch ebenfalls ganz ruhig aus und wieder ein.

Wiederholen Sie dies für 2-3 Minuten und achten Sie darauf, dass sich Ihre Bauchdecke dabei mit der Einatmung hebt und mit der Ausatmung senkt.

Fröhliche Weihnachten!

Der schon wieder!

Treffen Sie in Ihrem (beruflichen) Alltag auch immer mal wieder auf einen bestimmten Menschen, der Sie durch seine bloße Anwesenheit spontan auf die Palme bringen kann?
Würden Sie dann gerne souveräner mit der Situation umgehen?
Dann vergegenwärtigen Sie sich das nächste Mal die folgenden Leitgedanken. Sie werden staunen!

1. Wer gerade kommt,
ist gerade der Richtige.

2. Was gerade geschieht,
ist das einzige, das geschehen kann.

3. Der Zeitpunkt, wann es geschieht,
ist immer der richtige Zeitpunkt.

4. Vorbei ist vorbei.

Wenn es in der Kommunikation manchmal hakt:

Lass dir Zeit.
Frage dich, wie sich dein Gegenüber gerade fühlt.
Lass bei ihm, was du nicht haben willst.

Sind Sie auch manchmal so „verbissen“?

Dann haben Sie bestimmt eine gut ausgeprägte Kiefermuskulatur, das ist super zum Nüsse knacken :-).
Der Kiefermuskel ist übrigens im Verhältnis zu seiner Größe der stärkste Muskel im Körper!
Beim Sprechen kann ein fester Kiefer allerdings etwas hinderlich sein, denn nur bei einigermaßen lockerem Kiefer kann die Stimme klangvoll rauskommen und die Atmung entspannt hinein.
Massieren Sie einfach immer mal zwischendurch Ihre Kiefermuskeln:
Beißen Sie dafür zunächst ein paar Mal die Zähne zusammen und tasten dabei an den Wangen die Muskulatur. Dann öffnen Sie locker den Mund und legen die Zunge im Unterkiefer ab. In dieser Position können Sie nun mit den Fingern sehr gut die Kiefermuskeln durchkneten. So sorgen Sie für eine entspanntere und offene Sprechweise.

Richtig ist der Tod von gut.

Das gilt beim Kochen genauso wie beim Sprechen.
Wenn Sie „richtig“ kochen, also laut Rezept alles korrekt ausführen, fehlt häufig das „gewisse Etwas“. Das, was nur aus einem Gefühl für die Zutaten, aus der Wahrnehmung für Ihre Gäste und aus Ihrer Intuition heraus entstehen kann: Eine großartige Mahlzeit.
In der Kommunikation ist es ebenso: Regeln und Modelle sind interessant und mitunter sogar hilfreich. Wirklich gelungen ist Ihr Sprechen aber nur, wenn Sie auch die eben erwähnten „Zutaten“ einbringen: Wahrnehmung, Empathie und Intuition.

Versprecher

Viele Versprecher entstehen, wenn Sie beim Sprechen oder Lesen mit den Gedanken bzw. den Augen schon ein bisschen zu sehr bei dem sind, was Sie gleich erst sagen wollen.

Natürlich ist das Vorausschauen beim Sprechen wichtig, damit der gesamte Zusammenhang gewährleistet ist. Wenn Sie dem kommenden Satz aber mehr Aufmerksamkeit schenken als dem aktuellen, schieben sich in Ihre Rede einzelne Wörter oder Buchstaben, die im Moment noch gar nicht dran sind und Sie geraten ins Stocken und verhaspeln sich.

Fokussieren Sie also Ihre Konzentration mehr auf das, was gerade ansteht als auf das, was gleich kommt. Dadurch können Sie die Zahl Ihrer Versprecher deutlich senken.

Atmen ist wieder in.

Und das ist gut so, denn die Atmung ist weder esoterisch noch spooky, sondern einfach ein physiologischer Vorgang.

Ihre Atmung kann viel für Sie tun.

Zum Beispiel ist die Atmung das Mittel der Wahl, um innerhalb kürzester Zeit Stress abzubauen:

Atmen Sie ruhig in den Bauch ein und zählen Sie dabei in Gedanken.

Dann atmen Sie wieder aus und zählen dabei.

Sorgen Sie dafür, dass Ihre Ausatmung länger dauert als Ihre Einatmung, also z.B. atmen Sie auf 4 Zähler ein und auf 6-8 Zähler wieder aus.

Wiederholen Sie das 1-2 Minuten und Sie werden merken, wie Sie sich deutlich regenerieren.

Ihr Körper spricht mit. Immer.

Ihre Füße zeigen, wie Sie zu Ihrem Thema stehen, Ihre Gestik unterstreicht den Inhalt und Ihre Mimik transportiert den emotionalen Gehalt Ihrer Botschaft. Sie werden als kongruent wahrgenommen.

Zumindest, wenn alles gut läuft.

Wenn nicht, wird es schwierig, Ihre Zuhörer von Ihrer Kompetenz und Führungsstärke zu überzeugen.

Etwas Lampenfieber oder eine leichte Irritation können schon ausreichen, um die inhaltliche Kraft Ihrer Rede zu reduzieren. Sie kennen die Redner, die sinnfrei immer einen Schritt vor und einen zurück machen. Hier zeigt sich z.B. sehr schön der innere Widerstreit zwischen Zuwendungsimpuls und Fluchtimpuls. Denn wenn Körpersprache und Inhalt inkongruent sind, glauben wir, was der Körper sagt.

Üben Sie also Ihre Rede am besten vor dem Spiegel, überprüfen Sie so Ihre Wirkung, um unerwünschte Effekt zu vermeiden.

Wer gut artikuliert, kann seine Inhalte gut artikulieren

Hier kommt ein Klassiker für mehr Deutlichkeit in Ihrer Sprache:

„Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut.“

Dabei kommt es weniger darauf an, möglichst schnell zu sprechen, sondern wirklich ALLE Endkonsonanten sehr genau zu artikulieren (besonders bei „bleib-t“ und „un-d“!). Das „au“ sorgt dafür, dass Sie den Mund gut öffnen.

Diese Kombination aus Öffnung und Präzision ist ganz schön herausfordernd und bringt enorm viel für die Deutlichkeit Ihres Sprechens.

Viel Spaß :-)!

Hinter der Faszination für Stimme liegt die Faszination für den Menschen. Ich freue mich auf Sie!

Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen!